Montag, 6. Februar 2017

[Review] Die Feuerheilerin - Ursula Neeb


Titel: Die Feuerheilerin
Author/Autor: Ursula Neeb
Publisher/Verlag: Ullstein Taschenbuch
PublishingDate/Erscheinungsdatum: 13.01.2017
Synopsis: GoodReads

Dieses Buch habe ich im Gegenzug für eine ehrliche Reviw von NetGalley zur Verfügung gestellt bekommen.

This book isn't (yet) available in english, so this review is german only.




[Deutsch] Ich habe schon lang keinen historischen Roman mehr gelesen und habe mich dafür umso mehr auf diesen hier gefreut. Das Buch spielt Ende des 16ten Jahrhunderts in Frankfurt und handelt von einer 'Ägypterin' wie damals die Zigeunerinnen genannt wurden. 
Sie fährt mit ihrer 15 Jährigen Tochter durchs Land und verkauft ihre selbst gebrauten Kräutertränke und ist zudem auch Wundheilerin und Wahrsagerin.
Obwohl sie ein richtiges Talent als Ärztin besitzt und sogar ein Mittel gegen Depressionen entwickelt hat wird sie schnell zur Angeklagten in einem Hexenprozess.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da sowhl die Zeit, als auch die Menschen sehr glaubwürdig und fesselnd dargestellt wurden. Die Atmosphäre dieses Buches hat mich überzeugt und ich wollte garnicht aufhören zu lesen.
Die Geschichte kommt ziemlich schnell voran, trotzdem wird alles ausführlich und verständlich erklärt. Die Handlung war mitreißend, nicht zuletzt weil sie doch genau so oder so ähnlich stattgefunden haben könnte. Man bekam einen tollen Einblick in die Denkweise der Menschen dieser Zeit, sowohl die der aufgeklärten Humanisten als auch die von Religiösen Fanatikern,

Was mich besonders mitgerissen und begeistert hat war die Nähe die ich zu diesem Buch empfunden habe. Zum Einen spielt das Buch eben in Frankfurt und zwar genau zu der Zeit als dort die große Messe stattfindet, zu der auch die Buchmesse gehört die ja immernoch eine der gößten und bekanntesten Deutschlands ist.
Zum Anderen sieht man hier sehr deutlich wie schnell die Meinungen der Menschen umschlagen können und wie es sein kann, dass so viele Frauen auf Scheiterhäufen gestorben sind.
Innerhalb von nur ca drei Tagen wurde die Protagonistin Lovenita von einer, zwar als 'Ägypterin' argwöhnisch betrachteten, 'Wunderheilerin' zu einer verschrieenen Hexe.
Dieser Aspekt des Buches hätte genauso in ein aktuelles Sachbuch gepasst in dem es um Volksverhetzung oder ähnliches geht.

Auch sehr gefallen hat mir die Tatsache, dass Clara, Lovenitas Tochter, unter 'Schwermut' litt, was für mich als Leeien vermutlich Depressionen sind. Es war zwar keinHauptbestandteil des Buches, wurde aber doch immer wieder erwähnt, da Lovenita extra ein Mittel entwickelt hat, dass dagegen hilft und deswegen auch viel Anerkennung erhalten hat. 
Was ich daran so toll fande war, wie die Protagonistin damit umgegangen ist. Sie hat ihr bestes getan ihrer Tochter das Leben so positiv wie möglich zu gestalten und setzt sich immer wieder dafür ein, dass 'Schwermut' als Krankheit betrachtet wird und, dass die Menschen die darunter leiden nicht weg gesperrt gehören.
Und auch wenn Lovenita ihre 'Gemütstropfen' entwickelt hat, die gegen die 'Schwermut' helfen, verflüchtigt sich die Depression dadurch nicht wie von Zauberhand. Clara kämpft trotzdem jeden Tag mit ihrer Krankheit und hat bessere und schlechtere Tage. 

Der Einzige Punkt der mir nicht ganz so gut gefallen hat und dem Buch einen halben Stern abgezogen hat war die Liebe. 
Sowohl die Beziehung von Lovenita zu einem Mann den sie in Frankfurt kennen lernt als auch die kurzweilige Verliebtheit von Clara sind sehr 'insta-love'-mäßig. 
Da die Haupthandlung in einem Zeitraum von nicht einmal einer Woche spielt ist es natürlich verständlich, dass die Protagonisten keine Wochen oder sogar Monate Zeit haben um sich zu verlieben, dennoch ging es mir mit den Gefühlen etwas zu schnell.
Ich wünsche mir es wäre möglich gewesen die Beziehung auch ohne die so schnell und so tief aufflammenden Gefühle glaubwürdig rüber zu bringen.

Trotz allem ein sehr tolles Buch, daher 4,5 von 5Sternen! 

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